Im Handel ist die Auswahl an Getränken und den verschiedenen Gebinden wie Glas, PET, Dose oder Tetrapak immens! Aber wie ist deren ökologischer Fußabdruck?
von Stefan Engst
aktual. am 03.03.22
Lesezeit: 3-4 min

Einmal im Getränkemarkt angekommen hat man die Qual der Wahl. Die Vielzahl an Getränken wird uns Konsumenten schön bunt und in diversen verschiedenen Gebinden und Materialien präsentiert. Wer mal was Neues probieren will und auf ein anderes Mineralwasser oder doch auf ein paar von den ‚lustigen‘ Dosen zurückgreift, steht oft auch vor der ökologischen Wahl.

In folgendem Artikel beleuchten wir alle gängigen Getränkegebinde nach ökologischen Kriterien und schaffen Klarheit.

Was sind die wichtigsten Kriterien für eine nachhaltige Getränkeverpackung?

Energie

  • Besonders bei Glasflaschen, Metalldosen aber auch PET-Flaschen werden immense Energiemengen für die Produktion benötigt. Hier hat Mehrweg generell einen wesentlichen Vorteil, da ein einziges Mehrweggebinde bis zu 50 mal wiederbefüllt werden kann.

Transport

  • Die größte Rolle spielt der Transportweg, bei dem Mehrweg zuerst einmal benachteiligt ist, da jede Flasche nach Gebrauch zum Abfüller zurückgeführt werden muss.
  • Ein weiterer entscheidender Faktor beim Transport ist das Gewicht. Hier entsteht für das relativ schwere Glas ein genereller Nachteil.
  • Das Gewicht/Volumen-Verhältnis kann durch größere Gebinde erhöht werden, da 'mehr Getränk' bei 'gleichem Ladevolumen' transportiert werden kann, 

Ressourcen

  • Alle Materialien werden zwar recycelt, haben aber unterschiedliche Recyclingquoten und Rohstoffbedarf. Durch die Mehrfachnutzung schneidet Mehrweg hier allgemein wieder deutlich besser ab.
  • Der Wasserverbrauch für die Reinigung von Mehrweg-Flaschen spielt beim Thema Ressourcen eine eher kleine Rolle, ist aber als Nachteil von Mehrweg zu betrachten.

Flaschenpool

  • Sogenannte Poolfaschen sind standardisierte Flaschen die von zahlreichen Abfüllern verwendet und auch bundesweit im Handel zurückgegeben werden können.
  • Eine in Norddeutschland abgefüllte Flasche, die in Süddeutschland konsumiert wird, kann auch in Süddeutschland abgegeben und vor Ort zur Abfüllung wiederverwendet werden.
  • Ein wesentliches Merkmal von Poolflaschen sind ihre neutralen Kästen. Dadurch kann garantiert werden das beliebige Sorten und Marken abgefüllt werden können.

Welche Getränkeverpackungen haben eine gute Ökobilanz?

Hier findest du eine Übersicht mit dem wichtigsten Pro und Contra der verschiedenen Getränkegebinden:

  • PET - Mehrweg
    keyboard_arrow_down
    Gesamtbewertung sehr zu empfehlen (6/7)
    Energie gut (2/2)
    Transport gut (2/2)
    Ressourcen ok (1/2)
    Flaschenpool ja (1/1)
    Größen 0,5l - 0,75l - 1,0l
    Pfand 0,15€
    PET Mehrwegflasche © GDB
    pro:
    • geringer Rohstoff und Energiebedarf, da Flaschen bis zu 25-mal wiederbefüllt werden können
    • das relativ geringe Gewicht bedeutet auch einen kleineren Energiebedarf beim Transport
    • sind als Poolflaschen erhältlich und haben somit deutlich kürzere Wege bei der Rückführung zum Abfüller
    • sehr hohe Recyclingquote von circa 95%
    contra:
    • Rohstoffe sind nicht fossilfrei, da zur Herstellung zum Beispiel Erdöl benötigt wird
    • größerer Transportweg als Einweg, da das Leergut zu einem Abfüller zurückgeführt werden muss
  • Glas - Mehrweg
    keyboard_arrow_down
    Gesamtbewertung sehr zu empfehlen (6/7)
    Energie gut (2/2)
    Transport ok (1/2)
    Ressourcen gut (2/2)
    Flaschenpool ja (1/1)
    Größen 0,25l - 0,33l - 0,5l - 0,75l - 1,0l
    Pfand 0,08€ - 0,15€
    Glas Mehrwegflasche © GDB
    pro:
    • geringer Rohstoff und Energiebedarf, da Flaschen bis zu 50-mal wiederbefüllt werden können
    • sind als Poolflaschen erhältlich und haben somit deutlich kürzere Wege bei der Rückführung zum Abfüller
    • hohe Recyclingquote von circa 80%
    contra:
    • das relativ hohe Gewicht bedeutet auch einen höheren Energieverbrauch beim Transport
    • größere Transportwege als Einweg, da das Leergut zu einem Abfüller zurückgeführt werden muss
  • Tetrapack - Einweg
    keyboard_arrow_down
    Gesamtbewertung bedingt zu empfehlen (4/7)
    Energie ok (1/2)
    Transport gut (2/2)
    Ressourcen ok (1/2)
    Flaschenpool nein (0/1)
    Größen 0,25l - 0,33l - 0,5l - 1,0l - 1,5l
    Pfand pfandfrei
    Tetrapak Einweg © Wikipedia / Herrick
    pro:
    • das relativ geringe Gewicht bedeutet auch einen kleineren Energiebedarf beim Transport
    • durch die optimale Gebindeform kann das Ladevolumen effizient genutzt werden
    • überwiegend nachwachsende Rohstoffe
    contra:
    • keine kohlesäurehaltigen Getränke möglich
    • relativ geringe Recyclingquote von circa 40%
    • für jede Abfüllung muss eine neue Verpackung produziert werden
  • PET - Einweg
    keyboard_arrow_down
    Gesamtbewertung nicht zu empfehlen (3/7)
    Energie ok (1/2)
    Transport gut (2/2)
    Ressourcen schlecht (0/2)
    Flaschenpool nein (0/1)
    Größen 0,5l - 0,75l - 1,0l - 1,5l
    Pfand 0,25€
    PET Einweg © Wikiedia / Jesusalconada
    pro:
    • das relativ geringe Gewicht bedeutet auch einen kleineren Energiebedarf beim Transport
    • gute Recyclingquote von circa 90%
    contra:
    • Rohstoffe sind nicht fossilfrei, da zur Herstellung zum Beispiel Erdöl benötigt wird
    • für jede Abfüllung muss eine neue Flasche produziert werden
  • Dose - Einweg
    keyboard_arrow_down
    Gesamtbewertung nicht zu empfehlen (3/7)
    Energie schlecht (0/2)
    Transport gut (2/2)
    Ressourcen ok (1/2)
    Flaschenpool nein (0/1)
    Größen 0,25l - 0,33l - 0,5l
    Pfand 0,25€
    Dose Einweg © Wikipedia / Hafenbar
    pro:
    • das relativ geringe Gewicht bedeutet auch einen kleineren Energiebedarf beim Transport
    • sehr gute Recyclingquote von circa 95%
    contra:
    • sehr hoher Energiebedarf bei der Produktion
    • durch Dosenlack hohe Schadstoffemission beim Einschmelzen der Altdosen
    • für jede Abfüllung muss eine neue Dose produziert werden
  • Glas - Einweg
    keyboard_arrow_down
    Gesamtbewertung nicht zu empfehlen (2/7)
    Energie schlecht (0/2)
    Transport ok (1/2)
    Ressourcen ok (1/2)
    Flaschenpool nein (0/1)
    Größen 0,25l - 0,33l - 0,5l - 1,0l - 1,5l
    Pfand pfandfrei
    Glas Einwegflasche © Wikipedia / Welleschick
    pro:
    • gute Recyclingquote von circa 80%
    contra:
    • sehr hoher Energiebedarf bei der Produktion
    • das relativ hohe Gewicht bedeutet auch einen höheren Energieverbrauch beim Transport
    • für jede Abfüllung muss eine neue Flasche produziert werden

Unser Fazit:

Prinzipiell gilt: Mehrweg ist besser als Einweg, denn was schon da ist muss nicht wieder produziert werden. Einwegverpackungen brauchen für die Wiederherstellung sehr viel Energie und ein Teil des anfallenden Verpackungsmülls kann am Ende nicht ausreichend aufbereitet werden. 

Nicht zu unterschätzen bleibt der CO² Ausstoß der beim Transport des abgefüllten Getränks anfällt. Weite Strecken haben einen großen Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck und entscheiden am Ende ob es ein nachhaltiges Produkt ist oder nicht. Selbst die Auswahl zwischen 1l oder 0,5l haben großen Einfluss auf das wichtige Volumen-Gewicht-Verhältnis.

Für ein nachhaltiges Erfrischungsgetränk braucht es also definitiv eine Mehrweg Flasche, die idealerweise von einem regionalen Produzenten abgefüllt wird. Bestenfalls werden dabei Poolflaschen verwendet.

Die PET Mehrweg-Pfandflasche schneidet dabei überraschen gut ab, da sie durch ihr geringes Gewicht, der mehrfachen Wiederverwendung, des niedrigen Energiebedarfs bei der Herstellung und der hohen Recyclingquote ihren ökologischen Fußabdruck sehr gering halten kann.

Du entscheidest, wie wir produzieren!

Als erstes gemeinwohlorientiertes Produkt werden wir gemeinsam mit dir ein nachhaltiges Erfrischungsgetränk entwickeln und produzieren. Entscheide mit welches Getränkegebinde du dabei bevorzugen würdest.