Jedes Unternehmen bzw. jede Organisation agiert in einem gesellschaftlichen Umfeld und innerhalb einer sozialen Gemeinschaft.

Das Gemeinwesen (bestehend aus staatlichen und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen) stellt wichtige Grundlagen für unternehmerisches Handeln zur Verfügung. Umgekehrt erwartet die Gesellschaft auch einen angemessenen Beitrag aller zur Erhaltung und Weiterentwicklung dieser Strukturen. Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Steuern und Abgaben gibt es eine breite Palette materieller oder immaterieller Leistungen, die Organisationen erbringen und damit das Gemeinwesen entweder fördern oder auch schädigen.

Einstiegsfrage

  • Welchen direkten materiellen Beitrag leistet das Unternehmen zur Sicherung des Gemeinwesens (Steuern, Abgaben) und welche direkten materiellen Unterstützungen (Förderungen, Subventionen) erhält es?
  • Wie viel an Geld, Ressourcen und konkreter Arbeitsleistung werden für das freiwillige gesellschaftliche Engagement des Unternehmens aufgewendet? Welcher Eigennutzen besteht dabei?

Ziel

Das Unternehmen kann bestätigen, dass es zusätzlich zum direkten materiellen Beitrag zur Sicherung des Gemeinwesens eine Gesamtstrategie oder Vision für das ehrenamtliche Engagement hat und strukturelle Maßnahmen setzt, um Korruption und illegitime Steuervermeidung intern und bei den direkten Geschäftspartner*innen zu verhindern.

  • Ein GWÖ-Unternehmen...
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    • leistet über Steuern und Sozialabgaben einen fairen und angemessenen Beitrag zum Gemeinwesen entsprechend der Wertschöpfung in der jeweiligen Region.
    • nutzt Förderungen der öffentlichen Hand nur in dem Ausmaß, als diese der Entwicklung des Unternehmens dienen und damit mittelfristig die Wertschöpfung in der jeweiligen Region erhöhen.
    • setzt seine spezifischen Fähigkeiten und Ressourcen ein, um zivilgesellschaftliche Initiativen innerhalb des Gemeinwesens jenseits von Eigeninteressen zu stärken.
    • nutzt seine Kontakte zu Verwaltung und politischen Entscheidungsträger, um dem Gemeinwohl zu dienen und nicht primär Eigeninteressen zu unterstützen. Zudem legt es diese Kontakte und Finanzflüsse offen.
    • setzt strukturelle Maßnahmen, um Korruption und illegitime Steuervermeidung intern und bei den direkten Geschäftspartnern zu verhindern.
  • Berichtsfragen
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    • Welchen direkten materiellen Beitrag leistet das Unternehmen zur Sicherung des Gemeinwesens (z.B. in Form von Ertragsteuern, lohnsummenabhängigen Abgaben und Sozialversicherungsbeiträgen)? Welche direkten materiellen Unterstützungen (z.B. Förderungen, Subventionen) erhält das Unternehmen andererseits?
    • Wie viel an Geld, Ressourcen und konkreter Arbeitsleistung wird für das freiwillige gesellschaftliche Engagement des Unternehmens aufgewendet? Worin besteht der Eigennutzen an diesen Aktivitäten?
    • Welche nachhaltigen Veränderungen bewirken die freiwilligen Aktivitäten des Unternehmens?
    • Wie stellt das Unternehmen sicher, dass illegitime Steuervermeidung oder Korruption und negativer Lobbyismus nicht begünstigt bzw. verhindert werden?
  • Verpflichtende Indikatoren
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    • Nettoabgabenquote mit folgenden eingerechneten Beiträgen:
      • effektiv gezahlte Ertragsteuern (Einkommensteuer, Körperschaftsteuer)
      • lohnsummenabhängige Steuern und Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitgeber*innen
      • Summe der Lohnsteuer und SV-Beiträge der unselbstständig Beschäftigten
      • abzüglich aller unternehmensbezogener Subventionen und Förderungen.
    • Geldwerte freiwillige Leistungen für das Gemeinwesen abzüglich des Anteils an Eigennutzen dieser Leistungen (in % des Umsatzes bzw. der Gesamtjahresarbeitszeit)

    Hinweis: Die Nettoabgaben werden auf die ausgewiesene Wertschöpfung (Gewinn vor Steuern plus Fremdkapitalzinsen plus Einnahmen aus Mieten und Verpachtung) bezogen und ergeben damit die Nettoabgabenquote.